Dr. Loosen - Ürziger Würzgarten Kabinett
Noch ganz in Mosellaune gibt es einen Ürziger Würzgarten Kabinett aus 2017 von Dr. Loosen. Dazu eine Schüssel Umami.
Noch ganz in Moselstimmung ging es gar nicht anders als nochmal eine Flasche von dort auf den Tisch zu stellen. Die Wahl fiel auf einen Ürziger Würzgarten Kabinett aus 2017 vom Weingut Dr. Loosen. Da hatten wir es zwar bei Mythos Mosel nicht hingeschafft, aber das macht ja nichts. Und weil restsüßer Riesling super zu etwas Scharfem passt, gibt es zur Verkostung gleich noch einen Tipp zum Kochen. Aber erstmal der Wein.
In der Nase ist helle, gelbe Frucht gepaart mit dezenter Würze. Im Mund schmeckt man frische, saftige Orangen gemischt mit anderen Zitrusfrüchten. Diese Zitrusnoten kommen nach dem ersten Schluck dann auch kräftig in der Nase dazu. Der Wein hat eine knackige Säure, die gegen den Restzucker den perfekten Gegenspieler stellt. Moselkabi halt. Kräftig und trotzdem elegant mit viel Zug und Struktur vom Extrakt auf der Zunge. Im Laufe des Abends kommt mit Luft und Temperatur mehr Mineralik, mehr Stein, fast stinkt er ein bisschen, bekommt auf jeden Fall eine schöne Feuersteinnote und gleichzeitig wird die Frucht immer reifer und süßer in der Nase. Zu gerne hätte ich den Wein einen Tag später nochmal probiert, aber die angenehm niedrigen 8% Alkohol und der Trinkfluss haben mir da einen Strich durch die Rechnung gemacht.
Und natürlich das Essen, zu dem er hervorragend gepasst hat. An warmen Tagen esse ich gerne etwas asiatisches mit ein bisschen Schärfe. Man schwitzt zwar wie ein Schwein, aber irgendwie ist die Hitze danach besser zu ertragen. Ein Lieblingsrezept für solche und auch andere Tage habe ich aus dem großartigen Kochbuch “Meine Japanische Küche” von Stevan Paul: Mabodon. Tofu in Hackfleischsoße mit Ingwer, Knoblauch, Chilisoße, Sojasoße und Miso. Eine Umamibombe mit verschiedenen Texturen. Sicher, nicht das schönste Essen, das man je gesehen hat. Aber unfassbar lecker und schnell gekocht. Zum Essen kommt die Würze im Wein in den Vordergrund, Restzucker und Säure harmonieren perfekt mit dem Umami und der Schärfe, Zitrusfrüchte werden noch kräftiger, man schmeckt Limetten, Grapefruit, einfach toll!
