11.8.2019

Stefan Vetter - Sylvaner Muschelkalk

Wir trinken Sylvaner Steinterassen Muschelkalk aus 2016 von Stefan Vetter. Naturwein aus Franken, Strukturwein aus Franken.

Mal wieder Naturwein im Glas. Sylvaner Steinterassen Muschelkalk aus 2016 von Stefan Vetter. Das Y steht für Tradition. Das bedeutet biologischer Anbau, Handarbeit, spontane Gärung und Verzicht auf Schönung oder Filtrierung mit wenig Schwefel. Und das schmeckt man. Ob das einem schmeckt, ist aber wieder eine andere Frage.

Der Wein ist relativ hell im Glas, leicht trüb. Die erste Nase schreit laut Naturwein, Apfelschalen ohne Apfel, dunkel, mostig, das braucht Luft. Im Mund ist da ordentlich Widerstand. Einfach ist anders, aber irgendwie ist da ein ziemlich cooles Zing hinten am Gaumen und dann an den Zungenseiten. Ordentlich Säure gepaart mit massig Struktur. Da passiert eine Menge auf der Zunge, nur Frucht, Frucht ist da keine. In der Nase kommt Rauch dazu, wohl aus dem Holzfass, und irgendwie assoziiere ich braune Bananen in den Hintergrund, aber Süße ist da auch keine. Spannend.

Dazu gibt es Dorade vom Grill. Halbe Zitrone in den Bauch, Olivenöl über die Haut gepinselt und dann einfach hinstellen und 40 Minuten warten. Rund herum dürfen Paprika darauf warten, dass die Haut schwarz verkohlt. Wenn man die dann abzieht und den Rest mit Olivenöl und Salz würzt, dann passt das alles super zusammen. Die Struktur im Wein ergänzt den weichen und saftigen Fisch, die Paprika gibt die fruchtige Süße, und die leicht verbrannten Stellen passen auch dazu. Das ist super Essen mit echt wenig Aufwand. Nur das Haut von der Paprika kratzen ist ätzend. Aber irgendwas ist ja bekanntlich immer.

Der Wein wird dann im Laufe des Abends etwas holziger in der Nase, Frucht bleibt auch weiterhin fern, die Nase ist komplex, irgendwie schwer zu greifen, ein bisschen Marzipan vielleicht, Vanille, Kerngehäuse, Kräuteröl, Tee. Und die angegorene Banane ist da immernoch.

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