Wasenhaus - Spätburgunder 2017
Wir trinken von Wasenhaus den Einstieg in die Spätburgunder aus 2017.
Nachdem uns der Gutedel schon so gut geschmeckt hat, ist heute der Einstieg in die Welt der Spätburgunder bei Wasenhaus im Glas. Der Wein entstammt natürlich der gleichen Philosophie, was wenig Intervention im Keller mit viel Handarbeit im Weinberg und auch sonst überall bedeutet um dann als badischer Landwein auf die Flasche zu kommen.
Die Flasche habe ich schon einen Tag früher aus dem Keller geholt, entkorkt, einen Probeschluck eingeschenkt und dann wieder mit einem Stopfer verschlossen in den Kühlschrank gestellt. Aus dem Probeschluck kommt einem direkt eine saftige Kirschfrucht entgegen, ganz sauber, klar, dazu etwas Holz, etwas Gerbstoff, aber alles sehr schlank, feingliedrig, frisch. Im Mund noch minimal ruppig, mit schöner Säure, saftig. Die Ruppigkeit lässt schon nach den ersten Minuten an der Luft deutlich nach. Kurz überlege ich, die Flasche sofort zu trinken.
Ich bin dann aber der Planung treu geblieben und die Nacht im Kühlschrank hat ihm gut getan. Da ist mehr Waldboden, mehr Erdigkeit. Fast ein leichter Stinker, aber dann kommt wieder die Frucht. Ganz klar, frisch, saftig, da ist viel Kirsche, etwas Granatapfel vielleicht noch dazu. Ruppig ist jetzt auch nichts mehr, lediglich eine anregende Kante ganz kurz vorm Runterschlucken ist geblieben. Leicht angekühlt macht das richtig Freude. Kann man zelebrieren, kann man aber auch gemütlich wegschlürfen. Insbesondere zur selbstgebackenen Pizza ist der Wein ein großer Spaß. Die Frucht kommt noch schöner heraus und die leichte Kante gibt genug Gegenwind um zum Essen nicht unterzugehen.
Ein Glas durfte nochmal eine Nacht zurück in den Kühlschrank. Und am dritten Tag nach dem Öffnen tritt die Frucht dann mehr in den Hintergrund. Die Erdigkeit, der Waldboden, das Unterholz werden spürbarer. Die Kirsche verschwindet aber nie. Das ist so fein, so elegant und spielerisch. Eine Flasche liegt noch im Keller. Mal schauen wie lange da die Geduld reicht um das mit etwas mehr Reife zu probieren. Ich freue mich darauf.