Winzerhof Stahl - Riesling best of 2017

Ich weiß noch, wie es mich beim ersten Kontakt mit den Weinen von Christian Stahl verwirrt hat, dass in der weingutseigenen Qualitätspyramide der Edelstahl über der Damaszenerstahllinie steht. Das möge man mal einem Messerhersteller erklären, dann wäre der Einkauf da für den Geldbeutel mit Sicherheit angenehmer. So ist es aber nunmal und heute im Glas ist aus eben dieser Edelstahl Linie der Riesling Best Of aus dem Jahr 2017. Die Trauben des Weins kommen laut Etikett aus dem Randersackerer Marsberg, eine Lage, von der ich vorher noch nie bewusst gehört hatte. Passend zur Weinlinie ist dieser Wein im Edelstahlfass ausgebaut und mit über 13% Alkohol nicht unbedingt ein Leichtgewicht.

Ungeachtet dessen ist die erste Nase elegant, sehr frisch und eher kühl, wie bei den meisten der Weine, die bisher vom Winzerhof Stahl im Glas waren. Da ist Mineralik, da sind Kräuter und etwas Frucht. Da erinnert etwas an Meeresbrise, zumindest an salzige Luft und das setzt sich an den Lippen fort. Der Wein hat eine schöne Phenolik, ist unglaublich saftig, hat eine knackige Säure und ist klar, lang und ziemlich geradeaus. Das kann man einfach so wegtrinken. Im Abgang ist dann nochmal ordentlich Struktur vorhanden, die fast etwas an Holz erinnert, das der Wein aber nie gesehen hat.

Im Laufe des Abends wird es fruchtiger, mehr gelbe Steinfrucht, Aprikose vielleicht, dazu kommt Hefegebäck und mehr Cremigkeit. Am Gaumen bleibt es aber trinkig mit knackiger Säure und Kraft.

Das Mehr an Frucht bestätigt sich dann am zweiten Abend nochmal. Da sind Aprikosen, Renekloden, etwas Zitrus, alles eher gelb, vielleicht ein wenig unreif. Der Wein hat nichts von seiner Klarheit eingebüßt. Unkompliziert, aber nicht anspruchslos ist das. Eine Flasche für die meisten Wochenenden im Jahr, schneller weg als man nachschenken kann und etwas, das man ruhig immer im Keller haben kann.

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