22.2.2020

Zwei Sekte von Jülg

Wir trinken vom Weingut Jülg einen Crémant aus 2018 und einen Blanc de Noir aus 2017.

Dieses mal im Glas haben wir zwei Sekte vom Weingut Jülg aus der Pfalz. Das ist allerdings nur ein Teil der Wahrheit. Das Weingut sitzt in Schweigen-Rechtenbach und das wiederum liegt ganz im Süden der Pfalz an der Grenze zu Frankreich und Jülg bewirtschaftet sowohl Weinberge in Deutschland als auch Weinberge in Frankreich. Inzwischen ganz ohne Reisepass, was nicht immer so war. Schöne, europäische Welt. Das Weingut selber schreibt dazu “Wein hat keine Grenzen”. Damit ist alles gesagt. Zurück zu den Sekten: Wir trinken einen Crémant aus 2018, eine Cuvée aus Chardonnay und Weissburgunder und einen Blanc de Noir aus 2017, der aus Pinot Noir und Pinot Meunier gekeltert wird. Alles Handlese, alles traditionelle Flaschengärung.

Der Crémant hat direkt eine ziemlich weinige Nase, da kommt frische Birne, etwas Holunderblüte, also nicht der Sirup, eher die frische Blüte, etwas Litschi ist auch dabei. Easy drinking schießt mir durch den Kopf, Sonntag Sektfrühstück. Am Gaumen etwas Quitte, die Säure hat einen schönen Biss. In der Nase fast etwas süß, was im Geschmack nicht so stark ist. Die Mittrinkerin meint weisse Johannisbeeren und frischer, grüner Apfel. Hellfruchtig, wirklich intensiv fruchtig. Mir ist es zu viel, sie mag ihn aber wirklich gerne.

Der Blanc de Noir ganz anders: Etwas laktisch, Cassis-Apfelsaft, schmeckt relativ trocken, für Brut eigentlich sehr trocken. Hat eine schöne Länge und Tiefe. Die Nase ist dunkler als beim Crémant, das Mundgefühl frisch und die Säure lebendig. Das ist eine tolle Kombination. Mehr Komplexität als beim Crémant. Knackiger, voller, mit weniger Frucht und mehr Zug. Da ist Apfelschale, Würze, etwas Pfirsich. Der schmeckt mir besser und das passt ganz gut. Zwei Flaschen, zwei Vorlieben. Das macht das Teilen einfacher.

Insgesamt sind das zwei schöne Sekte, insbesondere für den Preis mit knapp unter 12 Euro hat man hier viel Sekt im Glas. Der Blubber könnte etwas feiner sein, aber stören tut er so auch nicht. Wird auf jeden Fall wieder im Keller landen.

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