7.6.2020

Ökonomierat Rebholz - Ganz Horn im Sonnenschein 2014

Wir trinken vom Weingut Ökonomierat Rebholz aus der Pfalz einen Riesling Ganz Horn im Sonnenschein aus dem Jahr 2014

Früher war das Siebeldinger Ganshorn eine eigene Lagenbezeichnung, bevor diese mit der Weingesetzreform im Jahr 1971 in der Lage Im Sonnenschein aufging. Verschwunden ist sie aber natürlich nicht und lebt mindestens im Namen des heutigen Weins weiter. Die Trauben für den “Ganz Horn” im Sonnenschein vom Weingut Ökonomierat Rebholz werden noch aus der alten Parzelle gesondert gelesen und auf ökologische Art und Weise als eigenständiger Wein ausgebaut. Ökonomierat Rebholz ist Mitglied im VdP und die Lage Im Sonnenschein ist als Große Lage ausgezeichnet. Wir trinken also ein leicht gereiftes Riesling GG aus dem Jahr 2014.

Direkt nach dem Ziehen des Korkens duftet es nach gelber Frucht, Zitrus, Grapefruit, kurz ist Mango dabei und dann kommen saftige, frische Äpfel. Dahinter Mineralik und ein bisschen Honig. Um hier Reife zu erahnen muss man sich ziemlich ins Zeug legen. Im Mund dann auch ordentlich Zug, leicht bitter an den Zungenrändern und viel Extrakt. Das wirkt so frisch und klar und fokussiert, dass es auch frisch gefüllt sein könnte. Das Aroma ist dicht konzentriert und komplex, dabei aber super fokussiert und das Gegenteil von fett. Auf den Lippen Salzigkeit, im Mund saftig, lebendig und frisch. Das macht vom ersten Schluck an richtig Spaß. Mit Luft zeigt die Flaschenreife dann ganz leicht ihr Gesicht. Immer mal wieder ein Hauch Nagellackentferner und Butterkrokant zwischen der davon unbeeindruckten Frucht. Diese wird immer apfeliger, dazu Kräuter, die mit dem Honig zur dominierenden Note gegen Ende des Abends werden. Der Zug, der vom ersten Moment an da war, bleibt auch bis zum Schluss straff, würzig und lang. Wow.

Über Nacht ist die Säure reifer geworden, runder. Am Gaumen ist jetzt Ananas, die Saftigkeit bleibt, der Druck und vor allem die Tiefe auch. Auf der Zunge saurer Apfel, der dann hinten raus leicht salzig, würzig und mit einem Hauch Fruchtsüße gar nicht mehr verschwinden will. Dazu Applecrumble in der Nase, Pfirsich, weiter die Grapefruit und man hat das Gefühl, dass die ersten Reifenoten mit noch mehr Luft wieder zurück gehen. So wie die Flasche sich präsentiert legt der Wein gerade erst los und wird garantiert über viele weitere Jahre Spaß machen und eher noch zulegen. So wie er jetzt ist, kann man aber ruhig schonmal ein Fläschchen aufziehen.

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