Clemens Busch - Marienburg Falkenlay 2016
Dieses mal im Glas ist ein Riesling Marienburg Falkenlay aus 2016 von Clemens Busch.
Eine der schönsten Stationen bei unserem letzten Mosel Besuch war bei Clemens Busch. Das Gutshaus in Pünderich direkt an der Mosel, gegenüber die Lagen der Marienburg, interessante Weingüter in den angenehm kühlen Kellerräumen und eine super Verpflegungsstation. Was will man mehr. Volles Schwelgen in Erinnerungen mit dem passenden Wein. Wir trinken ein 2016er Riesling GG Marienburg Falkenlay. Clemens Busch vergärt die Weine, die er aus den Steillagen holt, spontan, arbeitet biologisch und lässt ihnen dann Zeit sich zu entfalten.
Die Rieslinge von Clemens Busch haben den Ruf eher kräftig zu sein und die Intensität ist schon im ersten Schluck spürbar. Kühl, gelbe Frucht, Mango, Pfirsich, am Gaumen viel Zug und Länge. Vom ersten Schluck ist viel Druck dahinter. Mineralisch, salzig, voller Extrakt. Nicht unbedingt tänzelnd filigran was wir hier im Glas haben. Aber marktschreierisch plump ist der Wein halt auch in keinem Fall. Die Frucht ist wunderschön und allein dafür hebt man das Glas immer wieder an die Nase und was dann an Kraft auf der Zunge ankommt ist ein Erlebnis. Da würde einem glatt die Spucke wegbleiben, wäre da nicht so viel Saftigkeit.
Nach einigen Stunden über den ersten Abend hinweg gewinnt der Riesling an Präzision. Die Mittrinkerin riecht Mandarine, ein paar Nüsse, da kommt Orange und immer mehr Mineralik. Vor allem hinten auf der Zunge spürt man den nassen Stein und die Struktur. Frische Grapefruit, inzwischen fast ölig im Mundgefühl und eben immer diese typische Moselmineralität. Der eigene Geschmack ist ja auch stark tagesformabhängig, aber heute passt das perfekt.
Einen Tag später fühlt sich die Frucht dunkler an, ist schwerer greifbar und wirkt reifer. Im Mund ist der Wein jetzt fast schon opulent, voll mit cremigem Schmelz. Rosmarin und andere Kräuter kommen dazu. Ich finde, dass das großer Wein ist. Sicher nicht für jeden Tag und auch nicht wirklich für den Sommer, aber wenn jetzt die Tage wieder kürzer werden und es abends leicht fröstelt, dann haben wir hier den idealen Begleiter im Glas.